BRAMIR Projekt

Es gibt zwei permanente Veränderungen in der demografischen Zusammensetzung der EU-Mitgliedstaaten.

Europa wird immer älter und immer mehr nationale Unternehmen sind auf Zuwanderung angewiesen, um aktuelle und künftige Lücken im Fachkräftebedarf zu schließen.

Zwar unterscheidet sich die Bevölkerungsalterung von Land zu Land. Der Ruhestand der Nachkriegs-Babyboom-Generation; die signifikante Erhöhung der Lebenserwartung und die sinkende Geburtenrate sorgen dafür, dass die Alterung der EU-Bevölkerung weiter anhalten wird. Das Verhältnis RentnerInnen zu ArbeitnehmerInnen in Europa wird sich bis 2050 von vier ArbeitnehmerInnen pro RentnerIn auf zwei ArbeitnehmerInnen pro RentnerIn umkehren.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden alle westeuropäischen Staaten zu Zuwanderungsländer. Eine dauerhafte Ansiedlung und Zuwanderung wird ein wichtiges Merkmal Europas bleiben.

Die Zuwanderung ist ein „normaler“ Teil des Lebens in Europa geworden.

Die Herausforderung für die Mitgliedstaaten besteht darin, die Integration von MigrantInnen in Gesellschaft und Wirtschaft der aufnehmenden Länder zu verbessern. Diese Anstrengungen müssen mit Maßnahmen zur Gewährleistung des sozialen Zusammenhalts und der Gleichbehandlung Hand in Hand gehen.

Das Konsortium des BRAMIR-Projektes besteht aus 9 Partnern aus 8 EU-Mitgliedsstaaten sowie 1 assozierten Partner aus der Schweiz

Der Koordinator ist der Jugendförderverein Parchim/Lübz e.V. aus Deutschland. Weitere Partner sind Centre for Advancement of Research and Development in Educational Technology aus Zypern; Meath Community Rural and Social Development Partnership aus Irland; E-Seniors: Initiation Des Seniors Aux NTIC Association aus Frankreich; Oxfam Italia Intercultura Società Cooperativa Sociale di tipo A Onlus aus Italien; Universitatea Din Pitesti aus Rumänien; Future In Perspective aus Irland; Innoventum Oy aus Finnland und E.N.T.E.R. GmbH aus Österreich und als assozierter Partner FSEA - Fédération Suisse pour la Formation continue aus der Schweiz.

Das Konsortium schlägt die Entwicklung und Umsetzung eines mehrstufigen Rahmens für SeniorInnen und ältere ArbeitnehmerInnen vor, die sich dem Ruhestand nähern und ehrenamtlich arbeiten möchten, um die Entwicklung wichtiger Bürger- und Sozialkompetenzen innerhalb der etablierten und wachsenden Migrantengemeinschaft zu unterstützen.

Das Projekt schlägt eine für beide Seiten nutzbringende Zusammenarbeit vor, die es der SeniorInnen-Zielgruppe ermöglicht, aktiv in der Gesellschaft mitzuwirken und gleichzeitig das wachsende Problem der Integration der MigrantInnen zu bewältigen.

Die Straße zur Untätigkeit für ältere ArbeitnehmerInnen ist oft eine Straße ohne Wiederkehr.

Die Forschung zeigt, dass das aktive Engagement von SeniorInnen sich positiv auf ihr Selbstwertgefühl, ihre geistige und körperliche Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirkt. Es verhindert soziale Ausgrenzung und bietet anhaltende gesellschaftliche Anerkennung.

In einer Informationsgesellschaft ist Wissen zunehmend ein wichtiger Rohstoff. Die zahlreichen gegenwärtigen und bevorstehenden RenterInnen können einen Verlust von Wissen mit großer Wirkung darstellen.

Die Forschung benennt eine Anzahl von Schlüsselherausforderungen, denen neue Zuwandernde in den Aufnahmestaaten gegenüberstehen. Initiativen der Regierungen haben bis jetzt nicht ausreichend dazu beigetragen, diese Situation zu ändern.

Es gibt eine "signifikante Informationslücke. MigrantInnen stellen einen Mangel an Wissen über ihre neuen sozialen und gesellschaftlichen Systeme fest und es fehlen Netzwerke. Organisationen für Zuwandernde können dazu beitragen, Netzwerke innerhalb von MigrantInnengemeinschaften und zu anderen Gemeinschaften aufzubauen oder zu festigen. Diese sind notwendig, um die Zuwandernden auch an andere Gruppen zu binden. Wenn die MigrantInnengemeinschaften und Einwanderndenorganisationen nur innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaften ein soziales "Bonding" - Fundament schaffen, erreichen sie keine "Brücken" zum Gastland oder andere MigrantInnengemeinschaften.

Das Projektkonsortium ist der Auffassung, dass die Verwendung von Ethnizität oder Herkunftsland zur Bestimmung des Bildungsbedarfs der MigrantInnen innerhalb eines Gastlandes kein geeigneter Ansatz mehr ist. Stattdessen wird das BRAMIR-Projekt eine innovative Methodik entwickeln, die auf einer Analyse von sinus milieu®-Gruppen innerhalb von MigrantInnengemeinschaften basiert.

Dieser psychografische Profiling-Ansatz wird die wichtigsten Variablen innerhalb der MigrantInnengemeinschaften unter Berücksichtigung von Kriterien wie Bildung, soziale und kulturelle Werte, Einstellungen, Interessen und Lebensstile identifizieren und die Entwicklung geeigneter Lernressourcen zur Ausprägung und Festigung wichtiger sozialer und zivilgesellschaftlicher Kompetenzen unterstützen.